Mitarbeitende nähen Mundschutz
Produktion aus Stoffspenden läuft bei diakonis auf Hochtouren
Da der notwendige Mundschutz zwar bestellt, aber noch wochenlang nicht lieferbar ist, griffen einige Mitarbeitende und Ehrenamtliche von diakonis jetzt kurzerhand zu Schere, Nähmaschine und Stoffen. Die Produktion läuft seit ein paar Tagen auf Hochtouren.
Abstand zu halten, das ist in der Pflege nicht möglich. Sowohl in den Seniorenzentren als auch im Ambulanten Dienst arbeiten die Mitarbeitenden von diakonis weiterhin ganz nah am Menschen. Dass es sich dabei auch noch um alte und schwache Menschen handelt, der höchsten Risikogruppe, macht es noch schwieriger. Um diese Personen ganz besonders, aber auch sich selbst als Mitarbeiter vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen, bedarf es entsprechender Hygienemaßnahmen.
Martina Bernasco-Karrenführ, die seit 17 Jahren bei diakonis im Bereich der Hauswirtschaft tätig ist, ist ursprünglich staatlich geprüfte Bekleidungstechnikerin. Auch Cornelia Kohring, die 16 Jahre lang bei diakonis als Servicekraft gearbeitet hat, ist gelernte Schneiderin. Für beide stellte sich die Frage nicht, als sie von der Leitung der Hauswirtschaft angesprochen wurden: Sie waren sogleich mit Eifer dabei.
Kurzerhand war ein heller Raum im Detmolder Mutterhaus gefunden, ein hoher Tisch zum Zuschneiden durch die Haustechnik gebaut. Anhand eines Original-Mundschutzes fertigte Martina Bernasco-Karrenführ zunächst ein Schnittmuster aus fester Pappe an, überlegte sich genau, wie später die beiden Stoff-Lagen mit dem Band befestigt und sicher vernäht werden. Viele Arbeitsschritte sind nötig. „Der Mundschutz besteht aus 100 Prozent Baumwolle und kann gewaschen und gekocht werden“, so die Bekleidungstechnikerin, die in ihrer Freizeit sonst mit ganz viel Freude und Elan auch Nähkurse an der Volkshochschule und im Stoffhaus gibt.
Die ersten zwanzig Exemplare sind bereits unter den Mitarbeitenden im Ambulanten Dienst verteilt worden. 1.000 Stück hat Martina Bernasco-Karrenführ zunächst ins Auge gefasst. „Das ist ein weiter Weg“, sagt sie. Schön sei, dass die Zahl der freiwilligen, helfenden Hände mit Geschick für Handarbeiten ständig wachse. So helfen bereits Diakonisse Brigitte Lange beim Zuschneiden der Bänder und eine Reinigungs-Mitarbeiterin beim Nähen. Auch in Lage näht eine ehemalige Kollegin bereits fleißig für die Kollegen der dortigen Diakoniestation. Um Nachschub für den Stoff zu bekommen, haben sie über Aushänge bereits erfolgreich einen Aufruf gemacht. Allen Spendern sei von Herzen gedankt.