Elvis rockt zum Zehnjährigen
Detmold. Das Seniorenzentrum Elisabethstraße von diakonis feierte jetzt seinen zehnten Geburtstag mit einem feierlichen Gottesdienst und einem großen Sommerfest. Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter genossen ein abwechslungsreiches Programm bei schönstem Sonnenschein.
„Unser wichtigstes Anliegen ist, die Menschlichkeit im Blick zu haben. In unserem Haus dürfen sich die Bewohner wohl und angenommen fühlen“, sagte Hausleitung Kathrin Jung beim Festgottesdienst. Sie dankte allen Mitarbeitenden, die 24 Stunden lang für die Bewohner da sind. Der große Zuspruch und die hohe Nachfrage nach Plätzen in der stadtnahen Einrichtung sprächen dabei für sich.
Pastorin Elfriede Brehme griff in ihrer Andacht das Thema der Zeit auf. Was sind schon zehn Jahre? Für den einen ist es eine lange Zeit, für den anderen nur ein kurzer Moment. „Verglichen mit der Gründung des Diakonissenhauses vor 120 Jahren, erscheinen die zehn Jahre relativ kurz“, meinte die Pastorin. Und was jeder kennt: Glücksmomente möchte man festhalten, doch auch sie zerrinnen im gleichen Tempo wie der Sand in der Eieruhr. „Aber die Spuren der Erfüllung werden bleiben und machen uns stark“, so die Pastorin. Zum Schluss verwies sie auf den Psalm 31, Vers 16, der besagt: „Meine Zeit steht in Deinen Händen.“ Wunderbar untermalt wurde der Gottesdienst von einem vierköpfigen, hausinternen Chor, begleitet von Anette Wolf am Klavier. Auch die rund 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die teilweise seit Anfang an dem Haus hilfreich zur Seite stehen, erhielten während des Festgottesdienstes als Zeichen der Wertschätzung ein Lebkuchenherz mit dem Wort „Danke“. Ohne ihre Arbeit seien viele Aktionen für die Bewohner nicht möglich, machte Anette Woop vom Begleitenden Dienst deutlich.
Gleich beim Fest am Nachmittag waren die ehrenamtlichen Damen und Herren in gewohnter Weise im Einsatz, halfen mit beim Würstchen grillen und bei der Betreuung einiger Bewohner. Zahlreiche Besucher nahmen bei schönstem Wetter bei Kaffee, Waffeln und Kuchen im Garten Platz. Seifenblasenkünstler Adrian Endres ließ zwischendurch seine zauberhaften Regenbogenblasen durch die Lüfte schillern und faszinierte sowohl die älteren Menschen als auch die jüngsten Besucher. Ein vier Meter hoher Stelzenmann in Blumenform schritt sicher durch die Menge und sorgte für viel Begeisterung. Mit lockeren Sprüchen und witzigen Gesten brachte er jeden in seiner Nähe zum Lachen. „Sie engagiere ich mal zum Fenster putzen“, scherzte eine Besucherin mit in den Nacken gelegtem Kopf. Für eine andere Dame, die eine Bewohnerin im Rollstuhl schob, spreizte er kurzerhand die Beine und ließ beide erstaunt passieren. Während am Stand der „Kreativen Mitarbeiterrunde“ beim Anblick der vielen selbstgemachten Bastelarbeiten und Strickwaren die Kauflaune angekurbelt wurde, kam auch die Musik für die Gäste nicht zu kurz. Ein Laierkasten-Mann verbreitete über den Nachmittag viel lockere Stimmung im Hintergrund, gegen Ende der Veranstaltung gab es sogar noch einen Live-Auftritt des renommierten Elvis Presley-Imitators Rami aus Homberg Ohm. Im originalgetreuen Outfit sang er die größten Hits des King of Rock´n´ Roll, kreiste dabei gekonnt die Hüften und hauchte mit täuschend ähnlicher Stimme mal zärtlich mal rockig ins Mikrophon. Die Zuschauer waren restlos angetan und applaudierten mit Begeisterung.