Der Zahnarzt fährt persönlich vor
Mobiles Behandlungszimmer von Praxis Clamors entlastet Seniorenzentrum Lüningshof
Schlangen. Wer geht schon gerne zum Zahnarzt? Besonders für ältere und kranke Menschen ist allein schon der Transport zum Zahnarzt häufig eine Strapaze. Das diakonis-Seniorenzentrum Lüningshof geht deshalb seit April neue Wege: Ab sofort wird das Pflegeheim jeden Dienstag von einem „mobilen Behandlungszimmer“ angefahren, ein Service der Gemeinschaftspraxis Björn und Sören Clamors aus Blomberg.
Der speziell ausgestattete Kleintransporter sieht aus wie ein Krankenwagen. Rückwärts parkt Sören Clamors vor dem Seniorenzentrum, während einige Bewohner und Gäste der Tagespflege bereits im Foyer warten. „Normalerweise musste immer eine Betreuungskraft die Senioren zum Zahnarzt begleiten. Das hat viel Zeit und Kraft gekostet. Das neue Angebot ist eine sehr große Entlastung für uns alle“, weiß Hausleitung Irina Wolf.
Der Zahnarzt holt seine Patienten gerne persönlich aus dem Haus ab, um mit ihnen auf dem Weg in seinen Wagen schon ein paar persönliche Worte zu wechseln und etwas Vertrauen aufzubauen. Dabei hakt er sie freundlich unter oder schiebt sie vorsichtig in ihrem Rollstuhl über die Rampe in den Behandlungsraum. „Die Menschen können in ihrem Rollstuhl sitzen bleiben, das ist ein großer Vorteil“, berichtet Wolf und ist froh, dass das mühsame Umsetzen auf den Behandlungsstuhl nun wegfällt.
Sören Clamors, Zahnarzt in dritter Generation, macht bereits seit 15 Jahren Hausbesuche mit seinem Arztkoffer. In ihm reifte vor vier Jahren der Wunsch, einen optimaleren Service für seine Patienten anbieten zu können, sprich auch vor Ort zum Beispiel direkt röntgen und bohren zu können. Nach seinen Vorstellungen entstand dann das mobile Behandlungszimmer, das nicht nur hochmodern ausgestattet ist, sondern auch klimatisiert und beheizt werden kann sowie über Strom und Wasser verfügt. „Zusammen mit meinem Team sind wir also ganz autark und können pro Tag zwischen 20 und 25 Patienten behandeln“, erklärt der Zahnarzt, der seit Oktober vergangenen Jahres auch regelmäßig weitere Pflegeeinrichtungen im Kreis Lippe anfährt. Für die Pflegefachkräfte werden der aktuellen Zahnstatus sowie der Behandlungsplan direkt ausgedruckt.
Zweimal im Jahr sollen die Bewohner zukünftig zur Kontrolle gehen. Natürlich darf jeder auch seinen eigenen Zahnarzt behalten. „Dieses Angebot sorgt in jedem Fall für Entspannung und für eine gesteigerte Qualität bei der Mundgesundheit unserer Bewohner und Gäste“, zeigt sich die Hausleitung dankbar über diese neue Kooperation.
