Der Traum vom Nordkap wird wahr
Bewohnerin vom Lüningshof macht mit ihrer Tochter eine Kreuzfahrt
von Andrea Rüther
Schon seit vielen Jahre träumt Annelore Brauerkord von einer Reise zum Nordkap. Doch immer gab es Gründe, die dagegensprachen. Zuletzt diesen: Wie könnte eine Frau, die auf den Rollstuhl angewiesen ist und Unterstützung braucht, eine solche Reise machen?
Ganz einfach: Mit dem Kreuzfahrtschiff!
Ihre Tochter Steffi wusste um den Lebenstraum und sie selbst hatte große Lust gemeinsam mit ihrer Mutter eine solche Unternehmung zu wagen und lud sie kurzerhand zu einer Kreuzfahrt ein. Annelore Brauerkord war hin- und hergerissen zwischen einer riesigen Freude und Zweifeln, ob das denn alles klappen würde, mit dem Rollstuhl und allem, was sie sonst an Hilfe brauchte. Aber Tochter Steffi war sich sicher: „Ich bin für dich da. Wir schaffen das!“ und buchte zwei Plätze auf „Mein Schiff 1“ Ende Mai für elf Tage von Kiel, über Kopenhagen, an der Küste Norwegens entlang, die ganze Nordsee hoch bis zum Nordkap.
Annelore Brauerkord war tief beeindruckt von der Größe und dem Komfort des Schiffs. Alles war perfekt für ihre Bedürfnisse eingerichtet. Sie hatten eine Außenkabine mit Balkon und konnten das Meer rund um die Uhr genießen. Und die Sonne, die nachts nur für einen kurzen Moment unterging. Annelore Brauerkord liebte es, die Naturschauspiele von Bord aus zu beobachten und schneebedeckte Gebirgsketten und die Lofoten an sich vorbeiziehen zu sehen. Und natürlich als großes Highlight: den Nordkap. Beim Überschiffen des Polarkreises gab es eine kleine Zeremonie, mit Fest und Zertifikat für alle Teilnehmer.
Auch wenn eine steife Brise wehte und ordentlich Seegang war, Annelore Brauerkord machte das alles nichts aus und sie war mit Tochter Steffi immer an Deck. Auch wenn die Mutter manche Landgänge nicht mitmachen konnte, hat sie sich hinterher über die Fotos ihre Tochter gefreut. Erfüllt von vielen Erlebnissen, kehrte sie aber doch auch gerne wieder in den Lüningshof zurück, wo sie schon seit sieben Jahren lebt. Sie ist froh, dass sie den Mut für die Reise aufgebracht hat und ihrer Tochter überaus dankbar dafür.
