Alltagstrachten für Tansania
Diakonissen-Kleider des Detmolder Mutterhauses reisen zur Schwesternschaft in Afrika
Detmold. Die Blüte-Zeit der Diakonissen ist im Detmolder Diakonissenhaus schon lange vorbei. Doch noch zahlreiche Trachten hingen bis vor kurzem im Keller des Hauses Morgensonne von diakonis. In fünf Paketen gut verpackt, wurden die Kleider, Schürzen und Kragen jetzt zu einer Diakonischen Schwesternschaft nach Tansania in Afrika geschickt. Für die letzte aktive Diakonisse bei diakonis, Brigitte Lange, war es ein schwerer Abschied. Ein Stück Zeitgeschichte geht zu Ende.
„Der Gedanke, dass die Kleider in Tansania gebraucht werden, erfüllt mich mit Freude. Aber beim Packen ist mein Herz schwer“, sagt Schwester Brigitte Lange. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von der Sarepta-Schwester Evelin Rick und Schwester Brigitte Wallbaum, die zum Leitungsteam der Diakonischen Schwesternschaft von diakonis gehört. Rund 75 Kleider wurden vom Haken genommen, zugeknöpft, auf Vollständigkeit und Sauberkeit geprüft und dann zusammengelegt in Kartons verstaut. Dabei notierten sie den Inhalt und überprüften ständig das Gewicht, um die hohen Portokosten nach Afrika im Blick zu behalten.
Auch bei Schwester Brigitte Wallbaum kamen die Erinnerungen zurück, wenn sie in den Kleidern das ein oder andere bekannte Namensschild vorlas. „Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, die Alltagstrachten einfach so zu entsorgen. Die Menschen, die sie einst getragen haben, haben so viel geleistet“, betont Schwester Brigitte Lange.
Auf der Suche nach möglichen Abnehmern, war sie in Kontakt mit der Leitenden Schwester der Sarepta-Schwesternschaft in Bethel, Anke Frickmann, gekommen. Sie hatte die Idee mit Tansania und wusste, dass Schwester Evelin dort bereits gewesen ist. „Ja, wir waren vor drei Jahren mal zwei Wochen dort und es war toll, die Schwesternschaft zu erleben“, berichtet Schwester Evelin. So wusste sie auch zu erzählen, dass die dortigen Schwestern eine grau-blaue Tracht tragen. „Es handelt sich dort um ein großes Areal am Rande von Moshi, einer 100.000 Einwohner-Stadt, im Norden von Tansania. Ein Diakonissenhaus in Augsburg hat diese Diakonissen-Schwesternschaft dort gegründet“, so Schwester Evelin. Eine große Wohnanlage mit mehreren Häusern, Landwirtschaft, Schule und Kindergarten gehören dazu. „Der Schwesternschaft geht es dort gut. Wir wurden fürstlich bewirtet, obwohl der Lebensstandard natürlich nicht sehr hoch ist.“ Während Schwester Evelin erzählte, füllte sie gewissenhaft die Zollinhalte aus und der Mann von Schwester Brigitte Wallbaum brachte noch am gleichen Tag die Pakete auf die rund 14-tägige Reise. „Ich bin sehr dankbar für diese Unterstützung und Hilfe“, so Schwester Brigitte Lange.